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Der Sportjugend Niedersachsen

- Zukunftsweisend: Projekt „100+X J-Teams für Niedersachsen“

Das Projekt „100+X J-Teams für Niedersachsen“ von LSB und sj Niedersachsen ist für den Demografiebeirat des Landes eines von 50 zukunftsweisenden Projekten im Bereich Bildung.

Beim zweiten Zukunftsforum der Landesregierung mit dem Titel „Zukunft gemeinsam gestalten“ überreichte der Beirat seine Handlungsempfehlungen an Ministerpräsident Stephan Weil.

Das Projekt „100+X J-Teams für Niedersachsen“ des LandesSportBundes und seiner Sportjugend Niedersachsen wird im Bereich „Informelle Bildung“ als ein gutes Praxisbeispiel vorgestellt. Das Zukunftsforum empfiehlt der Landesregierung „darauf hinzuwirken, das Projekt „100+X J-Teams für Niedersachsen“ auch auf andere Organisationen zu übertragen, die über eine ausreichende Vereinsstruktur vor Ort verfügen.

Beim zweiten Demografiekongress der Landesregierung mit dem Titel „Zukunft gemeinsam gestalten" hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil den demografischen Wandel als eine der größten Herausforderungen, gleichzeitig aber auch als Chance für das Land bezeichnet. Einfache Lösungen gebe es nicht, notwendig sei ein gemeinsames Vorgehen von Staat und Gesellschaft. Deshalb führe die Landesregierung, so Weil, im „Zukunftsforum Niedersachsen" des Niedersächsischen Demografiebeirats einen breiten gesellschaftlichen und fachübergreifenden Dialog mit starken Partnerinnen und Partnern.

Seit Anfang 2014 arbeiten 35 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verbänden, Kammern, Gewerkschaften, Vereinen und weiteren gesellschaftlichen Gruppen in dieser Institution zusammen. Dabei wurde die Expertise von rund 120 Personen in neun Arbeitsgruppen genutzt.

Bei der Übergabe der Handlungsempfehlungen des ersten Arbeitszyklus' des Demografiebeirats an den Ministerpräsidenten erläuterte der Vorsitzende Professor Axel Priebs die Arbeitsweise des Gremiums. Aufgabe der Mitglieder sei, Konzepte für ausgewählte demografierelevante Lebens- und Politikbereiche zu entwickeln. Angesichts bereits existierender wissenschaftlicher Analysen zur Demografie-Entwicklung liege der Arbeitsschwerpunkt darauf, Beispiele guter Praxis zu erheben und zu analysieren, so Priebs. Im ersten Jahr hätten die Themen Mobilität und Bildung im Mittelpunkt gestanden. Das Ergebnis seien rund 50 ausgewählte Projekten und Vorhaben sowie eine geplante Datenbank. Sie sollen als Handlungs-empfehlung für die Landesregierung, gleichzeitig aber auch Akteurinnen und Akteuren vor Ort Anregungen und Impulse geben. Dazu gehören beispielsweise die Mobilitätsmodelle „moobil+" im Landkreis Vechta und die Mobilitätszentrale Weserbergland in Hameln oder auch die Bildungsprojekte „Interkulturelle Elternmoderatorinnen und -moderatoren" (an Standorten in Hannover, Braunschweig und Cloppenburg) und Kombi-Landschaft (Kommunale Bildungs-landschaft) Hildesheim.

Ministerpräsident Weil bedankte sich bei den Akteurinnen und Akteuren, die aus unterschiedlichen Perspektiven und mit gebündeltem Knowhow gemeinsam Lösungsansätze erarbeitet hätten. Der Bericht zeige, dass die Neuausrichtung der Niedersächsischen Demografiestrategie auf gutem Weg sei.

Mit dem Thema „Starke Städte und lebendige Dörfer in den ländlichen Räumen" geht das Zukunftsforum nun in die nächste Phase seiner Arbeit.

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Informelle Bildung

Der Demografiebeirat versteht unter informeller Bildung:

 „Bildung wird nicht nur in formellen Zusammenhängen des Lebens erworben. Kinder und Jugendliche finden außerhalb der Schule Orte und Institutionen, in denen sie Wissen und Können erwerben können.Sozialkompetenz beispielsweise erwirbt man am besten im gemeinsamen Erleben und Handeln; Organisationsfähigkeit bei der Planung und Durchführung eigener Projekte. In den Erziehungswissenschaften hat sich längst die Erkenntnis durchgesetzt, dass nur im Zusammenspiel der verschiedenen Bildungsformen und Bildungsorte ganzheitliche Bildung erworben werden kann. Gleichermaßen befördert durch den gesellschaftlichen wie durch den technologischen Wandel kann von einer Entgrenzung der Bildungsorte und -modalitäten gesprochen werden. Charakteristisch für informelles Lernen ist, dass der Lernzuwachs nicht geplant ist, sondern quasi nebenbei erworben wird. Informelles Lernen findet somit als Mittel zum Zweck statt. Dieser Zweck ist – im Unterschied zum Lernen in formellen Zusammenhängen – nicht das Lernen selbst, sondern zum Beispiel die bessere Lösung einer außerschulischen Aufgabe oder einer sonstigen Situationsanforderung. Die im Wege des informellen Lernens erworbenen Kompetenzen erweitern zugleich die Handlungsmöglichkeiten und Perspektiven im zukünftigen Ausbildungs- und Erwerbskontext. Durch die organisierten Angebote u. a. im Bereich der Kultur, der Jugendarbeit und des Sports werden hervorragende Orte und Gelegenheiten des informellen Lernens eröffnet.

Doch auch diese Angebote sind vielerorts von den Auswirkungen des demografi schen Wandels betroffen. Die zurückgehende Zahl von Kindern und Jugendlichen, Mobilität und Abwanderung von engagierten jungen Erwachsenen in Richtung der Ballungszentren sowie die kulturelle und zum Teil

auch sprachliche Heterogenität der Zielgruppen sind wichtige Faktoren mit Auswirkungen auf die Angebotsstruktur vor Ort. Darüber hinaus sind die außerschulischen Orte des informellen Lernens durch die Ausweitung des Ganztagsschulangebots und durch ein verändertes Freizeitverhalten junger Menschen herausgefordert. Wesensmerkmal der informellen Bildung ist die Freiwilligkeit der Teilnahme und das bürgerschaftliche Engagement. Insbesondere das freiwillige Engagement junger Menschen ist eine wichtige gesellschaftliche Weichenstellung: Wer sich als junger Mensch nicht engagiert hat, wird dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auch als Erwachsener nicht tun – für die gesamte Bürgergesellschaft ist daher ein guter Start junger Menschen in das Ehrenamt von zentraler Bedeutung.“