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Der Sportjugend Niedersachsen

- Johannes-Wilhelm Rörig: „Vorbildhafte Arbeit“

Der LandesSportBund mit seiner Sportjugend Niedersachsen haben mit einem Akademie-Forum „Sport im Verein sicher gestalten – wie kann das in Niedersachsen gelingen“ im Beisein des Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung begangen.

Auf Einladung des LSB Niedersachsen hat sich der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, über das Projekt des LSB und seiner Sportjugend (sj) „Schutz vor sexualisierter Gewalt von Kindern und Jugendlichen im Sport: Prävention, Intervention, Handlungskompetenz“ informiert. Am Vormittag tauschten sich der LSB-Vorstandsvorsitzende Reinhard Rawe, der stellvertretende LSB-Vorstandsvorsitzende Norbert Engelhardt, der Vorsitzende der Sportjugend Niedersachsen Thomas Dyszack,  die Projektleiterin der Sportjugend Niedersachsen Thekla Lorenz, sowie Projektmitarbeiterin Sabrina Crzan mit Rörig zu wichtigen Erkenntnissen aus dem Projekt von LSB und sj aus.

Rawe resümierte: „Bei der Umsetzung von Schutzkonzepten in Sportvereinen hat sich herausgestellt, dass ein Zusammenwirken von Fachstellen zum Kinderschutz und den Sportverantwortlichen maßgeblich für den Erfolg ist. Daher hat der LSB ein Tandemkonzept entwickelt. Sogenannte Tandems setzen sich aus Vertretungen der Sportbünde/Sportjugenden und den Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt in den jeweiligen Landkreisen zusammen. Ziel dieses Tandemkonzeptes ist es, eine flächendeckende Unterstützung der Sportvereine zur Installation von präventiven Maßnahmen niedersachsenweit zu ermöglichen, um den Schutz von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt stellen zu können. Dieses Konzept erfährt in seiner Umsetzung einen hohen Zuspruch.“

Rörig betonte die Bedeutung von Schutzkonzepten gegen sexuelle Gewalt an Kindern: „Ich freue mich, das beim LSB Niedersachsen der Schutz der Mädchen und Jungen vor sexueller Gewalt groß geschrieben wird! Wir brauchen Schutzkonzepte in allen Einrichtungen und Organisationen, in denen Kinder Zeit verbringen. Sport macht Kinder stark, fördert ihr Selbstbewusstsein, verschafft Erfolgserlebnisse und ermöglicht besondere und vertrauensvolle Beziehungen. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag zur Missbrauchsprävention und bietet Mädchen und Jungen Ansprechpersonen, wenn sie Missbrauch erleben. Im Sport gibt es aber auch spezifische Risiken, die durch die besondere körperliche Nähe und das große Vertrauensverhältnis zwischen den Trainern und den anvertrauten Kindern und Jugendlichen  entstehen können. Daher trägt der Sport eine besondere Verantwortung.  Ich hoffe, dass das große Engagement des LSB Niedersachsen bei der Prävention von sexueller Gewalt auch Vorbild für andere Landessportbünde und Vereine sein kann.“  Aktuell wird die Initiative „Kein Raum für Missbrauch“ des Unabhängigen Beauftragten für spezifische Bereiche wie die Schule oder den Sport weiterentwickelt. So soll ein entsprechender Online-Spot, der aktuell vom Beauftragten gemeinsam mit der Deutschen Sportjugend (dsj) entwickelt wird, im kommenden Jahr bundesweit allen Vereinen zur Verfügung gestellt werden.

Im Anschluss besuchte Rörig das LOTTO Sportinternat Hannover, in dem aktuell 129 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 20 Jahren in Voll- oder Teilzeit unterrichtet und betreut werden. , Dort wurden Rörig das gemeinsam mit dem Projekt erarbeitete Schutzkonzept des Internats vorgestellt und die Ergebnisse der bisherigen Projektarbeit präsentiert.

Das auf insgesamt zehn Jahre angelegte Projekt des LSB und seiner Sportjugend wird bis zum Jahr 2020 fortgesetzt.

Am Akademie-Forum „Sport im Verein sicher gestalten – wie kann das in Niedersachsen gelingen“ beteiligten sich rund 70 Personen aus Sportvereinen, Sportbünden/Sportjugenden und Fachberatungsstellen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt. Bei dem Akademie-Forum wurden sowohl Inhalte als auch die Gestaltung von notwendigen Rahmenbedingungen diskutiert, um einen langfristig verbesserten Schutz vor sexualisierter Gewalt in Sportvereinen für Kinder und Jugendliche vorhalten zu können. Schirmherrin der Veranstaltung war die Niedersächsische Ministerin für Gesundheit, Soziales und Gleichstellung, Cornelia Rundt. An den Vorträgen, Diskussionen und Fachinterviews nahmen neben Reinhard Rawe und Johannes-Wilhelm Rörig auch Dr. Hans-Joachim Heuer, Abteilungsleitung Migration und Generationen im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung und Martin Schönwandt, Geschäftsführer der Deutschen Sportjugend teil. Einen Fachvortrag zu Möglichkeiten, Grenzen und Anforderungen des Schutzes von Mädchen und Jungen vor sexualisierter Gewalt im Sportverein hielt Andrea Buskotte von der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen (LJS), die dabei aus der Sicht von Kindern und Jugendlichen referiert.

Rörig sprach dem LSB „hohe Anerkennung für die beeindruckende Arbeit und die beachtlichen Erfolge“ aus. Es sei beeindruckend, wie der LSB durch komplexe Angebote das Thema präventiv und nachhaltig in der Sportorganisation verankere.

Foto: Volker Minkus

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